Der Ausgang der Erbacher Bürgermeisterwahl kann aus Sicht Odenwälder Christdemokraten Folgen für die politischen Verhältnisse im gesamten Landkreis haben.
Die CDU Odenwald sieht sich vor einer schwierigen Entscheidung über die Zukunft der Großen Koalition im Landkreis. Die gemeinsame Arbeitsbasis müsse nach den vergangenen Wochen und Monaten von
Grund auf hinterfragt werden.
Die Art und Weise in der mit Unterstützung durch führende Sozialdemokraten in Erbach Wahlkampf betrieben worden sei, habe das Vertrauensverhältnis zwischen den Koalitionsparteien nachhaltig
beschädigt.
,,Wir haben bisher viele christdemokratische Inhalte durch die Zusammenarbeit umsetzen können, doch ohne ausreichendes Vertrauen und fairen Umgang miteinander geht es nicht’’, stellt die
Landtagsabgeordnete Judith Lannert fest.
Seitens der Union müsse nun gründlich und verantwortungsvoll sondiert werden, ob man auf der angeschlagenen Arbeitsbasis noch aufbauen könne. Hierbei betonen die Christdemokraten, dass das
Arbeitsverhältnis zu Landrat Frank Matiaske einwandfrei und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt sei. Bei Mitgliedern der sozialdemokratischen Führung wie dem Kreistagsvorsitzendem Rüdiger
Holschuh MdL und dem Fraktionsvorsitzendem Raoul Giebenhain aus Partei und Fraktion, dränge sich der CDU Odenwald jedoch mehr und mehr der Eindruck auf, dass man die Zusammenarbeit bewusst
sabotiere.
Die benannten Sozialdemokarten wohnen nicht in Erbach und haben sich trotz anderer Absprache zwischen den Koalitionsparteien im Kreis aktiv um die Abwahl von Harald Buschmann bemüht.
Dieser Schmutzwahlkampf um das Erbacher Bürgermeisteramt sei dabei nur das letzte Beispiel für ein Verhalten seitens einiger Sozialdemokraten, das Vertrauen zerstöre, die Zusammenarbeit erschwere
und nicht tolerierbar sei. Zuletzt hatten auch ein Alleingang des Juso-Kreisvorsitzenden Joshua Seger im Kreistag zum Thema ÖPNV und die öffentlichen Angriffe seitens der SPD in Fragen der
Infrastruktur für Unruhe in der Koalition gesorgt.
,,Wir wollen den Odenwaldkreis voran bringen und positiv gestalten, deshalb stellen wir das Wohl der Bürgerinnen und Bürger an die erste Stelle. Es gibt aber klare Grenzen. Wenn das Misstrauen so
groß ist, dass nicht mehr konstruktiv gearbeitet werden kann, dann profitiert davon keiner’’, wird Lannert abschließend zitiert. Die nächsten Wochen müssten nun zeigen, ob die Große Koalition im
Odenwald ein Projekt mit Zukunft sei, oder ob die Sozialdemokraten die Zusammenarbeit lieber der Freiheit opfern wollten, Schmutzwahlkämpfe wie jenen in Erbach zu führen.