Partei- und Fraktionsführung der CDU Odenwald geben flankierend zur Ankündigung der Odenwälder Sozialdemokratie im Hinblick auf die Mehrheitsbildung im Kreistag
bekannt, dass sie die Rolle der Oppositionsführung im Odenwald nun selbst aktiv annehmen wollen.
„Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, auf das Ende der Koalitionsverhandlungen zwischen der neuen Dreier-Koalition zu warten“, erklärt hierzu Kevin Schmauß, der
Kreisvorsitzende der Christdemokraten. „Wir schaffen daher lieber nun direkt klare Verhältnisse und übernehmen die demokratisch unerlässliche Rolle einer aktiven und sehr kritischen Opposition
zur SPD-geführten Mehrheit.“
Schmauß erklärt hierzu weiter: „Für die CDU war von Anfang an klar, dass die Fortsetzung einer sogenannten „Großen Koalition“ im Landkreis keine politische
Selbstverständlichkeit sein kann. Wir haben den Eintritt in die Kreis-Regierung schon vor fünf Jahren damit verbunden, dass die Handschrift und die Vorstellungen der CDU in der Regierungsarbeit
sichtbar und spürbar werden müssen. Mit entsprechender Haltung und Geradlinigkeit haben wir auch diesmal mit den Sozialdemokraten sondiert. Nun zeigt sich, dass sich die Schnittmengen und die
Gemeinsamkeiten erschöpft haben.“
„Die Verbindung der beiden stärksten politischen Kräfte sollte ohnehin in einer vitalen Demokratie kein Dauerzustand sein. Wir verstehen uns seither im Odenwald als
konstruktiven Gegenentwurf zur hiesigen Sozialdemokratie und nicht als deren Mehrheitsbeschaffer – von daher ist die jetzige Entwicklung für uns immer eine vorstellbare Option gewesen“, stellt
Schmauß fest.
Harald Buschmann, der Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, kündigt eine offensive und kritische Arbeit seiner Fraktion an: „Das Bündnis und die Arbeit
von SPD und ÜWG sind uns seit vielen Jahren im Odenwald bekannt. Nach einem kurzen „Ehekrach“ aufgrund der Abwahl von ÜWG-Landrat Dietrich Kübler finden die bekannten Kräfte nun unter Einbezug
der FDP wieder zusammen. Das bedeutet für uns nach fünf Jahren, in denen wir Aufbruch und Veränderung bewirkt haben, die Arbeit der künftigen Koalition kritisch zu hinterfragen, sodass es nicht
wieder zu den bekannten Mustern kommt. Das beginnt schon damit, dass die SPD absehbar in allen Schlüsselpositionen die alleinige Oberhand behalten wird.“
„Gerade in Zeiten von Corona müssen beispielsweise alle den Gürtel enger schnallen. Wir werden deshalb besonders darauf achten, dass die Schaffung von weiteren
kostspieligen politischen Versorgungsposten in kreiseigenen Gesellschaften nicht ohne sachliche Kritik umgesetzt werden kann. Auch in den Feldern Tourismus, regionale Wertschöpfung, Kultur und
Kreisentwicklung werden wir durch Anträge die Zukunftsthemen zur Diskussion stellen, mit denen die Wählerinnen und Wähler uns beauftragt haben“, fügt Buschmann hinzu.
„Wir haben die vergangenen fünf Jahre intensiv genutzt, um uns aus der Perspektive der Regierung ein Bild zu machen, wo in Politik und Verwaltung im Landkreis
dringender Handlungsbedarf besteht. Vieles haben wir angepackt und umgesetzt. Alles weitere werden wir nun stichhaltig und im Sinne des Gemeinwohls an der Spitze der Opposition im Kreistag
vorantreiben“, schließt Buschmann ab.